Rom, 04.10.2025

Romwallfahrt im Heiligen Jahr

Pilger:innen der Hoffnung – Der Ordensrat des Bistums Limburg unterwegs in Rom

Im Heiligen Jahr 2025 machte sich der XV. Ordensrat des Bistums Limburg auf den Weg nach Rom.  Mit dabei waren die aktuell gewählten Mitglieder, Vertreterinnen die als ständige Gäste an den Sitzungen des Ordensrates teilnehmen, sowie Mitglieder früherer Mandatsperioden.
Die Reise stand unter dem Zeichen der Einheit: Zusammenzukommen in der Verschiedenheit unterschiedlichster Spiritualitäten und als geistliche Weggemeinschaft zu wachsen, die ihre Vielfalt und Internationalität als großes Potential versteht und darin Hoffnung sieht für die Zukunft..

Der Ordensrat setzt sich aus Ordensleuten zusammen, die als Mitglieder und stellvertretende Mitglieder von allen im Bistum Limburg niedergelassenen Gemeinschaften gewählt werden. Er ist international und interkulturell. Gemeinsam vertreten sie die Belange der Orden, apostolischen Gesellschaften und Säkularinstituten und fördern den geistlichen Austausch untereinander.

Inhaltlich verantwortet wurde die Pilgerreise vom Bischofsvikar der Orden und geistlichen Gemeinschaften Weihbischof Dr. Thomas Löhr. Zusammen mit der Bistumsbeauftragten für die Orden, Sr. Laura Knäbel MMS und einer Vorbereitungsgruppe um Sr. Kristina Wolf MMS und Pfr. Joachim Metzner CO entstand ein breit gefächertes Programm. An dieser Stelle sei dem Vorbereitungsteam ein herzlicher Dank ausgesprochen!
 

„Wir tragen Ihr Anliegen durch die Heilige Pforte“

Bereits beim Kreuzfest des Bistums hatten die Ordensleute ein sichtbares Zeichen gesetzt und mit folgender Aktion einen inhaltlichen Teil der Pilgerreise vorbereitet:
Unter dem Motto „Wir tragen Ihr Anliegen durch die Heilige Pforte“ sammelten sie Gebetsanliegen vieler Menschen.

Diese Kärtchen begleiteten die Pilger:innen nach Rom – als sichtbarer Ausdruck der Verbundenheit mit den Menschen des Bistums.
Die Anliegen wurden während der gesamten Woche mitgetragen: durch die vier Heiligen Pforten Roms, in den täglichen Eucharistiefeiern und in den Fürbitten.

Die Gebete reichten von Bitten um Frieden in Gaza, der Ukraine und im Nahen Osten, über Anliegen für Kranke, für Menschen auf der Flucht, für Versöhnung in Familien, für Mut und Hoffnung in Krisensituationen bis hin zu Bitten um Erneuerung für und Gerechtigkeit in der Kirche, um Gleichberechtigung der Frauen in der katholischen Kirche und gegen Gleichgültigkeit im Glauben.

Das Beten füreinander gehört zum Kern unserer Identität als Ordensleute.“

Diese Haltung war während der gesamten Pilgerwoche spürbar – im gemeinsamen Unterwegssein, in Gesprächen und in der Erfahrung, dass Gebet Grenzen überwindet.

 

Begegnungen und spirituelle Höhepunkte

Das Programm in Rom verband geistliche Erfahrungen, inhaltlichen Austausch und internationale Begegnungen. Ein Höhepunkt war, dass wir mit P. Martin Wolf OMI einen wichtigen Ansprechpartner für alle Angelegenheiten bezüglich dem Ordensleben persönlich treffen konnten.
Neben den Besuchen bei den vatikanischen Dikasterien für das geweihte Leben, das Kirchenrecht und die Ökumene standen Gespräche über die Zukunft der Kirche, die weltweite Synodalität und die Rolle der Orden auf dem Programm.

Prälat Markus Graulich SDB, Untersekretär des Dikasteriums für die Gesetzestexte, sprach u. a. über die Entwicklungen in Deutschland und betonte die Verantwortung, die Einheit der Kirche zu bewahren. Diese Verantwortung wurde dann noch einmal im Besonderen im Gespräch mit dem Kurienkardinal Kurt Koch deutlich, der das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen leitet.

Ein geistlicher Höhepunkt war die Teilnahme am offiziellen Programm des Heiligen Jahres für das gottgeweihte Leben, an dem rund 18 000 Ordensleute aus 110 Ländern teilnahmen.
Bei der Eucharistiefeier mit Papst Leo XIV. erinnerte der Papst daran, dass Ordensleute in einer rastlosen Welt Zeichen der Hoffnung und Barmherzigkeit sein sollen.
Er rief dazu auf, „zu bitten, zu suchen und anzuklopfen“ – nicht nur im Gebet, sondern auch im täglichen Leben, um die Gaben Gottes mit anderen zu teilen.

Ein Tag in Rieti – Auf den Spuren des heiligen Franziskus

Ein besonderer Tag führte die Gruppe hinaus aus der Ewigen Stadt und hinein in das Rieti-Tal, in die Landschaft der franziskanischen Heiligtümer Greccio, Fonte Colombo und La Foresta.
Dort begegneten die Pilger:innen dem Geist des heiligen Franziskus – in der Einfachheit, im Schweigen und im Staunen über die Schöpfung.

Bei einem gemeinsamen Picknick im Grünen und einer Eucharistiefeier in Fonte Colombo wurde spürbar, dass Pilgern mehr ist als ein äußeres Gehen: Es ist ein Weg des Herzens.
Viele beschrieben diesen Tag als stillen Höhepunkt der Woche – ein Atemholen inmitten des intensiven Rom-Programms, ein Tag, an dem Frieden, Natur und Gebet als Einheit erfahrbar wurden.

 

Pilgernde Gemeinschaft – getragen vom Gebet

Die Pilger:innen besuchten alle vier Heiligen Pforten der großen Patriarchalbasiliken Roms.
Besonders bewegend war die Prozession zur Heiligen Pforte des Petersdoms: Über drei Stunden zog eine riesige internationale Prozession durch die Straßen, begleitet von Gebeten und Gesängen in vielen Sprachen.

Ein mitgeführtes Pilgerkreuz wurde unterwegs immer wieder von verschiedenen Mitgliedern getragen – Symbol für das gemeinsame Tragen der Lasten aber auch Hoffnungen vieler Menschen.

„Wir waren müde, aber zugleich getragen – von Liedern, Gebeten und der Gemeinschaft der Vielen, die mit uns unterwegs waren.“

Diese Erfahrung der weltweiten Kirche war für alle prägend:
Glaube ist universell – und in Rom wurde das lebendig erfahrbar.

Ein Zeichen lebendiger Orden im Bistum

Mit ihrer Teilnahme an der Pilgerreise wollten die Ordensleute nicht nur für sich selbst Glaubenserfahrungen sammeln, sondern zugleich ein Zeichen setzen:
Das Ordensleben ist in unserem Bistum und den vielen anderen Bistümern der Weltkirche lebendig, vielfältig und verbunden.

Die tragende Erfahrung dabei ist, dass Beten, Dienen und Hoffen keine privaten Anliegen sind, sondern Kräfte, die Menschen verbinden und verändern können.

Die Mitglieder des Ordensrates kehren mit vielen Eindrücken zurück – bestärkt in ihrer Berufung und mit neuen Ideen für die gemeinsame Arbeit im Bistum.
 

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