Ordensleben und Sexualität
Rund dreißig Frauen und Männer aus den Ordensgemeinschaften unseres Bistums trafen sich am Samstag, 4. Mai, zu einem Studientag in der Hochschule St. Georgen in Frankfurt. Dass der auf den ersten Blick provokante Veranstaltungstitel "Sexualität und Ordensleben" keine unversöhnlichen Inhalte beschreibt, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schnell deutlich. Der Theologe und Psychotherapeut Dr. Wunibald Müller beschrieb in seinem Referat Sexualität als Geschenk Gottes. Gerade weil sich Sexualität nicht auf Genitalität reduzieren lasse, sei sie auch für zölibatär Lebende ein bedeutsamer und damit unausweichlicher Teil unseres Menschseins. Eine in solcher Weite verstandene Sexualität lasse sie nicht mehr Gegenspielerin eines geistlichen Lebens sein, sondern vielmehr eine Quelle der Spiritualität. Sie dagegen als für das Ordensleben irrelevant zu ignorieren, führe zu einer unreifen Identität. Diese habe es schwer, die vielen Facetten von Intimität anzunehmen sowie mit Nähe und Distanz umzugehen.
In Kleingruppen hatten die Ordensfrauen und -Männer Gelegenheit, Wunibald Müllers Impulse auf ihre jeweilige Lebenssituation hin auszubuchstabieren.
Für 2019 sind zwei weitere Studientage geplant: am 24. August zum Thema „Prävention“ sowie am 9. November zum Umgang mit Macht.