Der Berufung treu geblieben
LIMBURG - Sehr unterschiedliche Biografien und Geschichten sind es, die die 19 Ordensleute am Dienstag, 19. September, reihum erzählen. Und doch haben sie alle eines gemeinsam: Die Männer und Frauen feiern im Missionshaus der Pallottiner in Limburg ein Ordensjubiläum, es sind 25, 50, 55, 60 oder gar 65 Jahre vergangen, seit sie ihre Gelübde abgelegt haben.
Weihbischof Dr. Thomas Löhr, Bischofsvikar für die Orden, sagte zu den Jubilaren in seiner Predigt: "Das Bleiben ist Jesus hier das Allerwichtigste." Dabei gehe es allerdings nicht um das Bleiben an einem Ort im weltlichen Sinne, sondern darum, dass die Ordensleute "ihrer Berufung treu geblieben" seien. "So vielfältig sind ihre Lebenswege, die sie zurückgelegt, und die Erfahrungen, die Sie gemacht haben. Erziehung, Pflege, Seelsorge, Unterricht, Hauswirtschaft...", sagte Weihbischof Löhr. Eines habe für die Jubilare immer gegolten: die Verbundenheit mit Christus.
"Es ist toll, wenn man merkt, man wird gebraucht."
Sr. Gebharde Weismüller der Armen-Schwestern vom hl. Franziskus in Frankfurt blickt gerne zurück. "Ich habe vielen Menschen helfen können, das hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich habe mein Leben nie bereut, keinen Tag", sagte sie. Die 99-Jährige hat in diesem Jahr ihr 65-jähriges Ordensjubiläum gefeiert und 30 Jahre in der ambulanten Krankenpflege gearbeitet. Der 76-jährige Pater Lothar Fox hat in diesem Jahr sein 50-jähriges Ordensjubiläum gefeiert und ist noch immer in der Beichtseelsorge in der Annakirche in Limburg aktiv: "Es ist toll, wenn man merkt, man wird gebraucht." Besonders, wenn die Leute nach längerer Zeit zur Beichte kämen und dort "abladen und sich ehrlich äußern können." Außerdem lebe er gerne in der Gemeinschaft der Pallottiner. "Die meisten hier sind zurückgekommen aus ihren Aufgaben, das ist eine gute Atmosphäre", sagt er. Vor seiner Zeit in Limburg hat Fox lange Zeit in der Jugendarbeit und der Studentenseelsorge gearbeitet. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht: "Ich werde, soweit ich kann, weiter mithelfen."
Der Ordensrat dankte den Jubilaren, von denen zwei 25 Jahre, drei 50 Jahre, einer 55 Jahre, sieben 60 Jahre und sechs 65 Jahre im Orden feierten. "Das ist ein Grund gemeinsam zurückzuschauen, zu danken, sich der einen gemeinsamen Berufung zu vergewissern und in Hoffnung und Zuversicht nach vorne zu schauen", sagte Sr. Anges Lanfermann, Ordensreferentin des Bistums Limburg.
Insgesamt 48 Jubilare
Neben den 19 Ordensleuten, die an diesem Tag geehrt wurden, feierten noch 29 weitere in diesem Jahr ein Jubiläum. Sie konnten aber an diesem Tag nicht nach Limburg kommen. Der Tag endete mit einem Abschlussgebet und Segen. (jh)